Bericht zur Teilnahme am 50. Jubiläum des Curatorium Cimbricum Veronense von Christine Fischer-Resch & Herbert Fischer

von Heike Arnold

Bericht über die Teilnahme an der Feier zum 50.jährigen Bestehen des

Curatorium Cimbricum Veronense

in Bosco Chiesanuova (VR) am 15. Juni 2024

An der Feier zum 50.jährigen Bestehen des Curatorium Cimbricum Veronense in Bosco Chiesanuova nahmen wir, Christine und Herbert Fischer, auf Einladung des Präsidenten Vito Massolongo teil. Der 1.Vorsitzerde des Cimbern-Kuratorium Bayern e.V., Jakob Oßner, konnte auf Grund einer Terminüberschneidung nicht an der Feier teilnehmen. Christine Fischer hat als Ehrenvorsitzende das Cimbern-Kuratorium Bayern e.V. vertreten und ein kurzes Grußwort vorgetragen. Es war eine sehr festliche und informative Veranstaltung mit vielen Vertretern aus den historischen deutschen Sprachinseln in Italien und natürlich auch aus der Politik.

Am Vormittag des 15.06.2024 tagte das Einheitskomitee der historischen deutschen Sprachinseln in Italien. Eröffnet wurde die Tagung von der Präsidentin des Sprachinselkomitee Anna Maria Trenti Kaufman aus der Sprachinsel Lusern (TN). Nach der Begrüßung der Anwesenden berichtete sie von der Arbeit des Vorstandes. Besonders hervorgehoben wurde, dass das Märchen der Brüder Grimm „Die Wichtelmänner“ neben Deutsch auch in Italienisch und in die 16 Sprachen der Sprachinseln übersetzt wurde.* Von jeder der 16 Mitgliedsprachinseln war eine Delegation anwesend; diese berichtete über die Aktivitäten seit der letzten Versammlung und über aktuellen Vorhaben aus den jeweiligen Sprachinseln. Die Sitzung wurde am Nachmittag nach der Aussprache über die Berichte der Delegation beendet.

Im Laufe des Nachmittags übernahm der Präsident des Curatorium Cimbricum Veronense, Vito Massolong, die Leitung und eröffnete die Festveranstaltung zum 50.jährigen Bestehen des Curatoriums. Er begrüßte die Ehrengäste und alle Anwesenden aufs Herzlichste. Anschließend sprach der Bürgermeister der Gemeinde Bosco Chiesanuova, Claudio Melotti, ein Grußwort, und danach überbrachte die Ehrenvorsitzende des Cimbern-Kuratorium Bayern e.V., Christine Fischer, die Glückwünsche der Bayern (siehe Anhang). Die Präsentation der Festschrift CIMBRI/TZIMBRA Nr. 66 und die anlässlich des Jubiläums vorgezogene Veröffentlichung der Broschüre LA LESSINA – IERI DOMANI NR.47 -2024 wurde vom Präsidiumsmitglied Enzo Bonomi vorgenommen. Mit dem Konzert des Gesangsvereins Ecclesia Nova wurde in der Pfarrkirche der Tag beendet.

Am Sonntag fuhren wir nach Roana/ Robaan (VII), wo um 10:30 Uhr eine Zimbrische Hl. Messe zum Gedenken an den emeritierten Papst Benedikt XVI, Prof. Sergio Bonato und Cavaliere Hugo Resch gefeiert wurde.

Christine und Herbert Fischer

 

Grußwort zum 50jährigen Bestehen des Curatorium Cimbricum Veronense

Vorgetragen durch Christine Fischer geb. Resch, Ehrenvorsitzende des Cimbern-Kuratorium Bayern e.V.
am 15. Juni 2024 in Bosco Chiesanuova (VR)

 

Sehr geehrter Herr Präsident Vito Massalongo,

sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde des Instituto di Cultura Cimbra Veronense,

unser 1. Vorsitzender des Cimbern-Kuratorium Bayern e.V., Jakob Oßner, kann heute leider nicht anwesend sein und hat mich gebeten, die Glückwünsche des Cimbern-Kuratorium Bayern e.V. zum 50-jährigen Gründungsfest des Curatorium Cimbricum Veronense zu überbringen.

 

Sehr geehrter Festgäste,

liebe Freunde des Curatorium Cimbricum Veronense!

Seit 50 Jahren setzt sich ihr Curatorium nun schon für die Erhaltung und Aufwertung der zimbrischen Sprache ein, die eines der Hauptelemente der Kultur und Geschichte der dreizehn Gemeinden charakterisieren. Seit 50 Jahren verbindet uns die Wurzel dieser gemeinsamen Geschichte, die vor fast 1000 Jahren begann. In diesen 5 Jahrzehnten gab es viele freundschaftliche Begegnungen zwischen unseren Völkern, die sehr fruchtbar waren. Ein Besuch in den 13 Gemeinden ist für mich und alle „bayerischen Cimbern“ immer ein besonderes Erlebnis. Vielen Dank.

Ich als Tochter kann mich noch gut daran erinnern, wie mein Vater Hugo Resch Mitte der 1950 Jahre von einer Dienstreise nach Landshut zurück kam und erzählte, er hat im Wirtshaus in Giazza / Ljetzan am Ende des Illasi-Tals Männer sprechen gehört, das sich sehr bayerisch anhörte. Das Interesse Hugos an der „aussterbenden„ Sprache war geweckt und der Grundstein für seine lebenslange Passion zur Erforschung der zimbrischen Sprache und Kultur war gelegt.

In den letzten 50 Jahren habe ich den stetigen Aufbau und die ständige Erweiterung des Curatorium Cimbricum Veronense verfolgt. Dank der unermüdlichen Arbeit des Curatoriums konnten wertvolle Exponate und Schriftstücke gesammelt und im Museo die Cimbri della Lessina in Giazza / Ljetzan aufbewahrt und ausgestellt werden. Ich hoffe, dass diese wertvolle Arbeit fortgeführt wird und zur Erhaltung der zimbrischen Sprache und Kultur in den 13 Gemeinden beiträgt.

Eine kleine Anekdote zum Schmunzeln: In den 1960/70er Jahren, also als Frau Mariuccia, die Wirtin im Biart-haus von Ljetzan / Giazza war, gab es ein bayerisches Gericht: die Pfannkuchen-Suppe auf der Wirtshaus-Speisekarte. Mein Vater, ein Hobbykoch und Feinschmecker hatte das Rezept an Mariucca weitergegeben und auch mit ihr zubereitet - „eine bayerische Bereicherung der zimbrischen Küche“.

Am 14. August 2024 jährt sich der Todestag meines Vaters Cavaliere Hugo Resch zum dreißigsten mal. Zu diesem Anlass haben mein Mann und ich eine Broschüre in Italienisch und Deutsch verfasst und diese ist auf der Homepage des Cimbern-Kuratorium Bayern e.V. unter https://www.ckbayern.de/mediathek/publikationen/biografisches-htm dokumentiert.

Ich wünsche dem Curatorium Cimbricum Veronense weiterhin wertvolle Impulse und viel Erfolg für weitere 50 erfolgreiche Jahre.

Ich bedanke mich für die Aufmerksamkeit.

 

Ghema baar mitanand.

 

Christine Fischer geb. Resch

Juni 2024